Chaos pur in Hanoi

Spät abends brachte uns unser nächster rund einstündiger Flug von Hue nach Hanoi, der chaotischen Hauptstadt Vietnams, welche mit breiten Boulevards, von Bäumen gesäten Seen und alten Pagoden glänzt. Nach unserer Ankunft am Flughafen machten wir uns direkt auf den Weg in die geschichtsträchtige Altstadt, dem Herz und der Seele Hanois. Chaos pur 😉 Überall sind Motorräder unterwegs, welche die grosszügigen Bürgersteige für sich in Anspruch nehmen und zusammen mit anderen Fahrzeugen für uns einen regelrechten Hindernisparcours darstellten. Zudem mussten wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft direkt durch den Wochenendnachtmarkt spazieren, welcher gerade in vollem Gange war… Zum Glück hatten wir GPS und haben uns somit nur einmal verlaufen bevor wir unser Zimmer beziehen konnten 🙂

Morgensport soll ja anscheinend gut tun, daher joggten wir zuerst einmal um den Hoan Kiem See, welcher sich etwas südlich der Altstadt befindet und auf wessen die berühmte Schildkröten Pagode strahlt. Am Schluss stoppten wir bei der im vietnamesischen Stil erbauten Huc Brücke, welche die malerische Insel, die den Ngoc Son Tempel beherbergt, mit dem Ufer verbindet. Nachdem auch wir den Meistbesuchten Tempel Hanois auf der kleinen Insel bewundert hatten, führten wir unseren Altstadtrundgang fort und besichtigten ein altes Traditionelles Haus bevor wir uns in Richtung Tay Ho See, dem grössten Frischwassersee Hanois, bewegten und dessen Pagoden bestaunten. Wieder zurück im Stadtkern ging es zum Literaturtempel, der einst als Universität für Mandarine diente und eine schöne grüne Anlage beherbergt. Nach dem anstrengenden Tag genossen wir zum Abschluss eine traditionelle Show im städtischen Wasserpuppentheater 🙂

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Ho Chi Minh Mausoleum, einem monumentalen Bauwerk aus Marmor in wessen noch immer der Leichnam Ho Chi Minhs in einem Glassarkophag ruht. Als wir dort ankamen, war niemand ausser Wachen auf dem Gelände und es schien schon fast so wie das Mausoleum geschlossen war… Beim Eingang begrüsste uns dann jedoch eine riesige Schlange aus Touristen und Schulklassen 😉 Als wir endlich drin waren, hatten wir zuerst etwas Schwierigkeiten die Richtige Warteschlange zu finden! Nach etwa fünf Wachen konnte uns zum Glück endlich jemand weiterhelfen und wir durften das Mausoleum doch noch von Innen besichtigen. Es war schon recht speziell im kühlen Raum vor dem Glassarkophag des Leichnams Ho Chi Minhs zu stehen. Danach spazierten wir weiter zum Ho Chi Minh Stelzenhaus, in welchem er zwischen 1958 und 1969 gelebt haben soll und beendeten den Rundgang bei der Einsäulenpagode. Unser nächstes Ziel war die Kaiserliche Zitadelle, welche über tausend Jahre lang als militärisches Machtzentrum Vietnams genutzt wurde und zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Zurück in der Altstadt besuchten wir den ältesten Tempel der Stadt, den Bach Ma Tempel ehe wir noch ein wenig in der Altstadt herumirrten und uns zur Stärkung ein typisch Vietnamesisches Sandwich namens Banh Mi gönnten 😉

Nach zwei Tagen in der chaotischen Stadt, flohen wir in die knapp hundert Kilometer entfernte Provinz Ninh Binh, welche auch als trockene Halong Bucht bezeichnet wird und dessen gesamter Landschaftskomplex bestehend aus der historischen Stadtanlage Hoa Lu, dem Urwaldgebiet und der Regionen Trang An und Tam Coc zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Unser erste Stopp galt Hoa Lu, der einstigen Hauptstadt Vietnams, wo wir die beiden königlichen Tempel Dinh Tien Hoang und Le Dai Hanh bewunderten ehe wir einen Stopp in Trang An machten, um die prächtige Landschaft aus Reisfeldern und zerklüfteten Kalksteinbergen zu bestaunen. Weiter ging es durch die imposante Gegend nach Tam Coc, wo uns eine fleissige mit den Beinen rudernde Einheimische auf einem Fluss zwischen den üppig grünen Reisfeldern entlang der phänomenalen Kalksteinberge schipperte 🙂 Auf dem Rundweg durch diese wunderschöne Landschaft durchquerten wir zudem drei verschiedene Höhlen bevor wir uns wieder auf den Weg zurück in die hektische Hauptstadt Vietnams, Hanoi, machten. Bis bald Eure Coconuts!

 

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One comment

  • Zwei auf Achse 26. März 2017  

    Sehr authentisch geschrieben 🙂 dein Titel hat den Bericht für uns Interessant gemacht. Wir waren in dem Zeitraum chinesisches Neujahr da und die ganze Stadt war wie ausgestorben… nach dem Feiertag(e). Wir sind 2h die Straßen auf und ab gelaufen und haben nicht zu Essen bekommen. Kann man sich das vorstellen??? -wir vorher nicht!
    Die Gastfreundschaft war leider auch nicht wie erwartet?! „Das Land des Lächelns?!“ Wenn wir mal ein Restaurant (das geöffnet hatte) gefunden haben, wurden wir nicht bedient oder es wurde „behauptet“ der Laden sei geschlossen 😉 -Okay, darin war die Hölle los.
    Also das connecten mit Locals ist uns noch nie so schwer gefallen wie im Norden von Vietnam.
    Von dem Sandwich Banh Mi waren wir auch enttäuscht….es bestand bei uns nur aus einem Baguette mit Ei und seeehr alter Wurst ;-D
    Die Halong Bucht war ein träumchen und unser eigentliches Ziel…dafür hat es sich gelohnt.
    Liebe Grüße Zwei auf Achse