Street Art in Santiago de Chile
Am anderen Ende von Polynesien angelangt, brachte uns ein viereinhalbstündiger Flug von Hanga Roa nach Santiago, der chilenischen Hauptstadt, welche sich im geografischen Zentrum des Landes befindet. Da in Chile bereits der Winter eingebrochen war, mussten wir nach unserer Ankunft zuerst unsere Winterjacken aus unseren Rucksäcken herauskramen bevor wir uns zum Nächtigen auf den Weg zu unserer Unterkunft, welche sich im schönen Stadtteil Bellas Artes befand, machen konnten.
In den letzten Tagen sind wir mehr gefahren als gelaufen, daher starteten wir unseren ersten Tag in Santiago voll motiviert mit einem Spaziergang durch den Stadtteil Patronato zum lokalen Markt von La Vega Central. Als wir durch die Gassen schlenderten, kam es uns so vor als wäre die ganze Stadt noch im Tiefschlaf, dafür war beim Markt dann richtig viel los! Während draussen alle Fahrzeuge be- und entladen und die frischen Waren mit dutzenden Wagons hin und her gekarrt wurden, buhlten in der Markthalle hunderte von Verkäufer an ihren Ständen um Abnehmer deren Früchte, Gemüse, Fleisch, Fisch und allem möglichen 😉 Auf dem Weg zum Künstlerviertel Barrio Brasil machten wir einen kurzen Stopp beim geschlossenen Bahnhof Mapocho, welcher heute nur noch als Kulturzentrum dient, bevor wir weiter zum Palacio de la Moneda, der ehemaligen Münzprägeanstalt und jetzigen Präsidentenpalast, schlenderten. Weiter ging es zum symbolischen Herzen der Stadt, dem Plaza de Armas wo wir die wunderschöne Kirche bestaunten und schliesslich zum Aussichtspunkt Cerro Santa Lucia. Nach dem kurzen Aufstieg auf das Hügelchen des Parks bemerkten wir direkt, dass die ganze Stadt von einem braunen Schleier bedeckt wird und uns war sofort klar, dass Santiago ein echtes Smog Problem hat. Trotzdem war die Aussicht auf die riesige Stadt umgeben von den schneebedeckten Anden sehr schön und eindrucksvoll. Mit der U-Bahn ging es danach zum höchsten Gebäude ganz Südamerikas, dem Shoppingcenter Costanera, wo wir uns nach fast neun Monaten und tausenden von Kilometern ein paar neue Turnschuhe gönnten – war auch bitter nötig 😉
Obwohl wir es gestern etwas übertrieben haben und fünfundzwanzig Kilometer gelaufen sind, machten wir uns heute wieder zu Fuss auf den Weg in Richtig Stadtteil Bellavista. Dort wurden wir mit unglaublich toller Street Art überrascht. Bäckereien, Kleiderläden und viele andere Geschäfte sieht man schon von weitem, denn auf ihren Hauswänden prangen Graffitis, welche die hinter den Mauern angebotenen Waren oder Dienstleistungen reflektieren. Inspiriert von den vielen tollen Bildern spazierten wir zur berühmten La Chascona, dem ehemaligen Wohnhaus des Dichters Pablo Neruda, dessen Wohnzimmer einem Leuchtturm und das Esszimmer einer Schiffskabine nachempfunden ist. Danach wagten wir uns mit der neu renovierten Seilbahn auf den Cerro San Cristobal um den besten und weitesten Blick über die Stadt zu geniessen. Wieder zurück auf Smoglevel flanierten wir noch etwas durch die architektonisch schönen sowie farbigen Stadtteile Bellavista und Bellas Artes ehe wir den Tag bei einem hervorragenden Abendessen mit einem Tröpfchen Carménère ausklingen liessen 😉 Bis bald Eure Coconuts!