Pilgerschwarm im Wallfahrtsort Copacabana

Eine der vielen topmodernen Fähren brachte uns von der Isla del Sol in eineinhalbstunden wieder zurück an die bolivianische Copacabana am Titicacasee. Diese Kleinstadt war jahrhundertelang ein bedeutender Wallfahrtsort und auch heute strömen noch immer tausende Pilger zu den heiligen Festen. Zu unserem Glück oder Pech findet momentan während der jährlichen Augustferien der Peruaner auch gerade eines dieser beliebten Feste statt. Darum trafen wir bei unserer Ankunft hunderte von Peruaner an, welche fleissig ihre Autos mit allerlei farbigen Dingen schmückten 😉 Sozusagen der Sturm nach der idyllischen Ruhe…

Um dieser Hektik etwas zu entfliehen fuhren wir heute entlang der Halbinsel vorbei an den schwimmenden Inseln über über eine staubige Holperpiste ins etwa fünfundvierzig Minuten entfernte Sampaya. Ein Dorf der Aymaras, welches die Bräuche und Traditionen ihrer Vorfahren bewahrt hat und wo die Menschen teilweise noch immer wie zu Zeiten der Inkas in Steinhäusern leben. Dort angekommen, erkundeten wir dieses zauberhafte Dorf, welches wie im Dornröschenschlaf zu scheinen mag während eines einstündigen Spazierganges. Auf dem Rückweg in Richtung Partymeile besuchten wir das gemeinnützig geführte Kusijata Museum, ein Herrenhaus der Kolonialzeit, welches im Garten noch ein Bano del Inca beherbergt. Danach ging es am Tribunal del Inca vorbei ehe wir durch den chaotischen Markt zurück zu unserer Unterkunft spazierten.

Zum Beginn des Tages besuchten wir heute die faszinierende Kathedrale, welche im maurischen Stil erbaut wurde und mit ihren Kuppeln und farbigen Keramikfliesen die Stadt dominiert. Da das Segnen der farbig geschmückten Fahrzeuge während der heiligen Festivalwochen vor der Kathedrale stattfindet, trafen wir natürlich auch dort ein riesen Chaos an. Als ob uns das nicht bereits genug ins Staunen brachte, konnten wir in der Kathedrale einem deutschen Gottesdienst horchen. Ob überhaupt jemand der Peruaner oder Bolivianer verstanden hat was der Priester da erzählte 😉 Wir glauben nicht… Immer noch etwas verwirrt vom ganzen Geschehen flanierten wir in Richtung Berg Calvario um den staubigen Pilgerweg entlang des Leidensweges Christi auf uns zu nehmen. Als wir endlich oben ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Ist das wirklich das Christentum? Die gläubigen Pilgerer opferten Bierflaschen, Süssgetränke sowie Champagnerflaschen und räucherten den ganzen Berg mit Kerzen, Räucherritualen und Knallern ein 😉 Nachdem wir uns wieder etwas fassen konnten, genossen wir einen traumhaften Blick über die Bucht der bolivianischen Copacabana ehe wir uns wieder auf den Rückweg zu unserer Unterkunft machten. Bis bald Eure Coconuts!

 

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