Am Fusse der Cordillera Real in La Paz

Zirka eine Stunde nachdem wir Copacabana mit dem Bus verlassen hatten, erreichten wir die Strasse von Tiquina. Um die Wasserstrasse zu überqueren wurde unser Bus auf ein Holzfloss verladen und wir, die Passagiere, durften mit einer separaten Fähre fahren. Als wir sowie auch unser Bus nach einer schaukligen Fahrt unversehrt am anderen Ufer ankamen, ging unsere Fahrt vorbei an einigen Baustellen sowie Strasseneinweihungstänzen in Richtung La Paz, der Hauptstadt Boliviens am Fusse der Cordillera Real, weiter 🙂 Auf den ersten Blick wirkt diese Stadt wie ein einziges Chaos aus drängelnden Fussgängern, Strassenverkäufern, hupenden Minibussen, Strassenmärkten sowie Strassentänzern. La Paz ist nun mal eine echte Grossstadt mit viel Lärm, Gestank und Müll… Und genau dieses Labyrinth der Wiedersprüche, in welchem Kopfsteinpflaster auf nackten Beton trifft und gotische Kathedralen neben gläsernen Hoteltürmen aufragen, erschreckt und fasziniert die Besucher gleichermassen.

An unserem ersten Morgen besuchten wir die Iglesia de San Francisco, deren Fassade mit Motiven aus der Natur und tropischen Vögeln verziert ist und wessen Baumaterial aus den Steinbrüchen im nahegelegenen Viacha stammt. Dort angekommen, durften wir zudem einer der vielen Demonstrationen horchen, welche für das indigene Volk simultan auf Aymara übersetzt wurde. Nachdem wir eine Weile das Geschehen der Demonstration beobachtet hatten, flanierten wir den Berg hinauf in Richtung Hexenmarkt. Inmitten des ungewöhnlichsten Marktes der Stadt angekommen, fanden wir neben den geschäftigen Touristenläden, den ein oder anderen Laden mit Heilkräuter und traditionellen Hausmittel sowie einigen sehr skurrilen Zutaten, welche für religiöse Rituale der Aymaras verwendet werden. Einmal bergab und auf der anderen Seite wieder bergauf spazierten wir in Richtung Plaza Murillo. Obwohl die dort erbaute Kathedrale mit den hohen Kuppeln, den wuchtigen Säulen, dicken Steinmauern und hohen Decken von 1835, eines der jüngsten religiösen Bauwerke von La Paz ist, beeindruckt sie mit ihrer Bauart an einem steilen Abhang. Denn der Haupteingang liegt zwölf Meter höher als das Fundament! Zum Abschluss des Tages ging es in den Parque Urban Central, wo wir beim Laufen über die verschiedenen Skywalks die wunderbare Aussicht genossen.

Heute machten wir uns auf ins Stadtviertel Sopochachi, wo wir zuerst durch den kleinen Park Monticulo flanierten ehe wir mit der Stadtseilbahn Mi Teleferico hoch hinaus fuhren. Die von einem österreichischen Unternehmen errichtete Seilbahn war jahrzehntelang ein Prestigeobjekt bolivianischer Politiker. Erst unter Präsident Morales liess der Wiederstand gegen das Projekt nach und im Mai 2014 wurden die Seilbahnlinien in den Nationalfarben Rot, Grün und Gelb in Betrieb genommen. Somit durften auch wir mit der längsten Seilbahn der Welt von El Alto bis zum Nobelviertel Zona Sur fahren 🙂 Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis hoch über dem Verkehrschaos sowie den tiefen Schluchten dieser riesigen Stadt zu schweben und für uns das Highlight unseres La Paz Besuches. Bis bald Eure Coconuts!

 

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