Unsere nächste Reise führte uns nach Irland, der mystischen grünen Insel, welche nahezu in vierzig Schattierungen von grün erstrahlt. Der Kontrast zwischen den quirligen Städten wie Dublin oder Galway und den ursprünglichen Gaeltacht-Gebieten wie Connemara, wo noch Gälisch gesprochen wird und alte Traditionen aufrechterhalten werden, soll markant sein aber genau diese Gegensätze sowie die atemberaubenden Landschaften mit den geheimnisvollen Schlössern machen unserer Meinung nach den Reiz der grünen Insel aus.
Nach einem zweistündigen Flug und einer Stunde Verspätung endlich in Dublin angekommen, galt unser erster Stopp dem Guinness Storehouse, einem der beständigsten Wahrzeichen Irlands sowie dem Pilgerort aller Anhänger des schwarzen Goldes. Kenner der Materie behaupten ja, hier bekäme man das beste Guinness Pint der Welt… In den schwindelerregenden Höhen der Gravity Bar angekommen, durften endlich auch wir unser erstes Pint mit Panoramablick über Dublin geniessen. Weiter ging es in die Old Jameson Distillery, welche sich ganz dem Wasser des Lebens, also dem Whiskey widmet. Nach einem Rundgang sowie einer Verköstigung, mussten auch wir ganz klar zustimmen, dass der irische Jameson Whiskey, welcher dreimal destilliert wird, eindeutig um einiges besser als die schottische und amerikanische Version ist. Voller Begeisterung gönnten wir uns zum Abschluss noch einen Strawberry-Sour und genossen die restliche Abendsonne!
Heute cruisten wir über die Wicklow Berge nach Glendalough, einem der mystischsten Plätze ganz Irlands sowie dem Inbegriff von Romantik und wilder Natur. Wir erkundeten die Klosterruine und spazierten entlang der zwei wunderschönen Seen ehe wir uns über Kilkenny in Richtung Rock of Cashel machten. Über tausend Jahre war der Rock of Cashel ein Symbol der Macht und Sitz von Königen und Geistlichen, die über diese Region herrschten – einfach faszinierend! Weiter ging es über die grüne Landschaft ins charmante Städtchen Cobh, welches an einer glitzernden Flussmündung liegt an welcher die Titanic zum letzten Mal ankerte. Dort angekommen, schlenderten wir durch die vielen leuchtenden bunten Gässchen und genossen den phänomenalen Anblick der Kathedrale bevor wir zum Nächtigen nach Cork fuhren.
Nach einem Besuch des Blarney Schlosses, wo Assunta den berühmten Blarney Stein küsste und wir durch den giftigen Garten voller Rhabarber, Salvium, Marihuana etc. spazierten 😉 fuhren wir weiter ins malerische Hafendörfchen Kinsale. Gestärkt, cruisten wir über einige wunderschöne, enge Landstrassen weiter zum Drombeg Stone Circle, einer der am besten erhaltenen Megalith-Steinkreise Irlands. Über den Moll‘s Gap Pass ging es weiter zum wunderschönen Ladies View Aussichtspunkt und zum Abschluss des Tages auf der Halbinsel Iveragh entlang des weltbekannten Ring of Kerry, wo wir die herrliche Aussicht auf uns wirken liessen. Unseren Schönheitsschlaf genossen wir in einem wunderschönen alten Herrenhaus.
Nach einem herrlichen Frühstück ging es direkt zum idyllischen Killarney Nationalpark, welcher jeden Zynismus, den die vielen Kleeblätter in den Souvenirläden Killarneys vielleicht hervorruft, verschwinden lässt. Zuerst besuchten wir das beeindruckende viktorianische Muckross Herrenhaus, welches sich direkt am Middle See befindet und über eine wunderschöne Gartenanlage verfügt bevor wir weiter zum Ross Castle fuhren. Danach liessen wir uns typisch irisch durch den verwilderten Bergpass Gap of Dunloe, welcher sich zwischen dem Purple Berg und den hohen Gipfeln der Macgillycuddy’s Reeks, der höchsten Gebirgskette Irlands, durchzwängt, kutschieren 🙂 Diese surreale Gegend, von Klippen übersät und mit Seen, Pferden, Schafen sowie Wasserfällen gesprenkelt, ist einfach traumhaft 🙂 Über den Slea Head Drive cruisten wir entlang der wunderschön grünen Dingle Halbinsel weiter bis zum Dunmore Head, dem westlichsten Punkt des irischen Festlandes. Danach fuhren wir an der malerischen Bucht Coumeenoole vorbei eher wir über den engen Connor Pass zu einem wunderschönen alten Schloss rasten, wo wir kaiserlich nächtigten.
Am nächsten Morgen fuhren wir vorbei am regnerischen Surfmekka Lahinch in Richtung Cliffs of Moher. Leider spielte uns das Wetter an diesem Tag schlechte Karten zu. Denn als wir dort ankamen, sahen wir ausser Nebel nicht sehr viel. Da dann auch noch gross ausgeschildert wurde „Fog, no view – Nebel keine Sicht“, entschieden wir uns ins nächste Städtchen zu fahren um bei einem Kaffee unseren Plan B zu besprechen 😉 Da es für uns keinen Sinn machte an einem anderen Tag wieder zurückzukehren und Assunta sich nicht davon abhalten liess die Klippen anzusehen, warteten wir zweieinhalb Stunden in Doolin und wagten dann nochmals unser Glück. Wieder vom Nebel umkreist, entschieden wir uns dennoch einen Blick auf die Klippen zu wagen… Als wir dann nach einem kurzen Spaziergang bei den Klippen ankamen, trauten wir unseren Augen nicht als ein mächtiger Windstoss den dicken Nebel an uns vorbei blies und wir trotzdem noch eine herrliche Sicht auf die wunderschönen Cliffs of Moher geniessen konnten. Bis zu zweihundertdrei Meter ragen diese gewaltigen Klippenwände herauf und stürzen senkrecht wieder zum tosenden Meer ab! Einfach überwältigend, das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt 🙂 Durch die steinige Region des Burren cruisten wir weiter zum versteckten Corcomroe Abbey. Die Ruinen dieses ehemaligen Zisterzienserklosters sollen eine der schönsten dieser Art sein. Nach einem Stopp beim Dunguaire Schloss, wo wir auf das Schlossdach kletterten und einen herrlichen Ausblick über die Galway Bucht und das Städtchen Kinvara genossen, ging es über Galway weiter nach Roundstone. In diesem irischen Bilderbuchdorf tummeln sich Hummerfischer und traditionelle Curraghs – Boote mit hölzernem Rumpf der mit geteertem Segeltuch überspannt wird. An den traumhaften Stränden Gurteen Bay und Dogs Bay vorbei ging es weiter nach Clifden, wo wir in einem von Pflanzen umschlingten alten Schloss nächtigten.
Über die spektakuläre Skyroad fuhren wir heute in Richtung Connemara Nationalpark. Bei einer Wanderung entlang des Diamond Berges genossen wir die traumhafte Aussicht ehe wir in Richtung Kylemore Abbey fuhren. Dieses am Ufer des Pollacapall Lough thronende neogotische Haus aus dem 19. Jahrhundert verfügt über Zinnen und gehörte ursprünglich dem reichen englischen Geschäftsmann Mitchell Henry, der seine Flitterwochen in Connemara verbrachte. Nachdem wir die wunderschöne ehemalige Klosterschule von Kylemore besuchten, spazierten wir weiter zur gotischen Kirche und zum viktorianischen Garten, welcher inmitten der Wildheit Connemaras einfach traumhaft gelegen ist 🙂 Zum Abschluss dieses wunderschönen Tages ging es zum weltbekannten Ashford Castle, welches 1228 als Sitz der Familie de Burgo errichtet wurde und zwischenzeitlich auch als Residenz des Guinness-Clans diente. Nach einem ausgewogenen Afternoon-Tea spazierten wir entlang des wunderschönen Schlossgartens und genossen das phänomenale Wetter.
Nach einem königlichen Frühstück fuhren wir wieder in Richtung Dublin. Natürlich durfte ein Zwischenstopp bei der Klosterruine Clonmacnoise nicht fehlen. Dort angekommen, bestaunten wir die sehr gut erhaltenen Kirchen, Hochkreuze, Rundtürme sowie Gräber und genossen den herrlichen Blick auf den Shannon Fluss. Dieses faszinierende Flair geheimnisvoller Einsamkeit zog zwischen dem 7. und 12. Jahrhunderte Mönche aus ganz Europa hierher. Ihnen verdankt Irland den Ruf als „Land der Heiligen und Gelehrten“. Nach einem Besuch des Malahide Castle liessen wir den restlichen Nachmittag in den weltbekannten Pubs von Dublin ausklingen.
Der Jameson Whiskey hat uns ja von Anfang an begeistert und auch heute spüren wir glücklicherweise keine bösen Nebenwirkungen somit kann der Stadterkundung bei diesem herrlichen Wetter also nichts im Wege stehen 😉 Nachdem wir die O’Connell Brücke überquert haben, sind wir auch schon beim Trinity College, Irlands renommiertester Universität dessen Campus ein Meisterwerk gregorianischer Architektur und Landschaftsgärtnerei ist, angekommen. Nachdem wir das weltberühmte Book of Kells, wessen wunderbar illuminierte Handschrift vermutlich aus dem Jahre 800 nach Christus stammte, bestaunten, besuchten wir die rund 200‘000 ältesten Bände der Bibliothek im Long Room. Vorbei am Merrion Square Park, in welchem sich die extravagante Statue von Oscar Wilde befindet, spazierten wir zum St. Stephans Green. Beobachtet man die Parkbesucher beim geselligen Beisammensein oder Händchenhalten, kann man sich kaum vorstellen, dass die neun Hektar grosse elegante Grünanlage des St. Stephen’s Green, Dublins beliebtester Park, einst Schauplatz von öffentlichen Auspeitschungen, Verbrennungen und Hinrichtungen war. Natürlich durfte danach ein Besuch in der Teeling Whiskey Distillery nicht fehlen.
Ausgeschlafen ging es über die Lieblingsbrücke der Dubliner, die Ha’Penny Brücke zum Temple Bar Markt wo wir unser Frühstück unter der Sonne genossen. Nach einem Besuch des Dublin Castle ging es weiter zur Christ Church Kathedrale, welche dank ihrer Lage auf einem Hügel und der auffälligen Strebepfeile als Dublins fotogenste Kathedrale gilt. Natürlich durfte auch der Besuch der St. Patricks Kathedrale, wo der heilige Patrick höchstpersönlich keltische Stammesführer aus der Gegend getauft haben soll, nicht fehlen. Aufgrund des trauhaften Wetters entschieden wir uns zum Abschluss unserer Irlandreise für Sage und Schreibe fünf Euro mit einem Hop-on-Hop-off Bus einmal um Dublin zu cruisen und noch etwas tiefer in die Geschichte Dublins einzutauchen. Dabei wurde uns unter anderem beigebracht, dass die farbigen Haustüren dazu da waren es dem Hausherren nach einem abendlichen Umtrunk zu erleichtern auch wieder nach Hause zu finden 😉 Nach einer letzten Pubtour ging es dann leider auch schon wieder in Richtung Flughafen, welcher zum Glück auch ohne farbige Markierung zu finden ist 😉
Ja, insofern das Wetter mitspielt, gibt es diese wunderschönen Landschaften auf den Postkarten tatsächlich! Auch wir können nach unserer Reise durch dieses herrliche Land, getragen vom Wind, Mystik und Traditionen, zauberhaften Schlössern und unglaublich charmanten Einheimischen nur so von der grünen Insel Irland schwärmen! Bis bald Eure Coconuts!