Segeltour durch die Halong Bucht

Zum krönenden Abschluss unserer Vietnamreise ging es mit dem Minivan von Hanoi nach Halong. Von dort aus starteten wir unsere dreitägige Segeltour durch die majestätische und mysteriöse Halong Bucht, welche aus über dreitausend Inseln besteht, die sich im Golf von Tonkin aus dem smaragdgrünen Wasser erheben.

Unser erster Stopp galt dem schwimmenden Vong Vieng Fischerdorf, durch welches wir mit einem Sampan entlang der gigantischen Kalksteininseln schipperten ehe wir die ortseigene Perlenproduktion besuchten. Danach hiess es inmitten der wunderschönen Bai Tu Long Bucht ein Schlafankerplätzchen suchen und bei einem Kochkurs lernen wie frische vietnamesische Frühlingsrollen zubereitet werden.

Am nächsten Morgen cruisten wir noch tiefer in die atemberaubende Meereslandschaft aus Kalksteininseln, welche zum Unesco Weltkulturerbe gehört und genossen einen wunderbaren Nachmittag an einem der vielen Strände in der Gegend um Cong Dam 😉 Zum Baden und Kayaken war es unserer Meinung nach ein bisschen zu kalt, daher liessen wir uns mit einem Motorboot durch die Gegend chauffieren und besuchten die eine oder andere Grotte, welche durch den Wind und die Brandung geschaffen wurde.

An unserem letzten Tag besuchten wir eine der vielen Höhlen, die aus diversen Stalagmiten und Stalagtiten besteht und von wo aus wir eine wundervolle Aussicht über die Bai Tu Long Bucht geniessen konnten. Leider mussten wir uns danach wieder entlang der Halong Bucht in Richtung Hafen machen um den vierstündigen Rückweg nach Hanoi anzutreten 😉

Nach achtundzwanzig Tagen Vietnam können wir uns nur tiefen Herzens von diesem gastfreundlichen Land voller Reishüte und Roller trennen 🙁 Wir durften hier eine unglaublich tolle Zeit erleben und fühlten uns aufgrund der herzenslieben Menschen wie zu Hause. Leider ist Vietnam auch der letzte Stopp unserer Asienreise und wir können uns im hier und jetzt nach einem halben Jahr Asien gar Nichts mehr Westliches vorstellen… Aber trotzdem sind wir gespannt und freuen uns auf unser nächstes Ziel 🙂 Bis bald Eure Coconuts!

 

Traditioneller Reisanbau in Mai Chau

Als wir von zu Hause aus an Vietnam dachten, schwirrten uns immer die Bilder von üppigen Reisfeldern inmitten der mystischen Berglandschaft im Norden des Landes im Kopf herum. Daher fuhren auch wir heute mit dem Bus vier Stunden lang von Hanoi ins zirka hundertvierzig Kilometer entfernte Bergdorf Mai Chau, welches zur Provinz Hoa Binh gehört und seit Jahrhunderten die weissen Thai Menschen und ethnischen Minderheiten, welche traditionell in flachen Tälern siedeln und vom Nassreisanbau leben, beheimatet. Zudem ist Mai Chau umgeben von üppigen Reisfeldern und lässt einen nur das Rauschen der Bewässerungskanäle und Vögel horchen 🙂

Bereits die Fahrt über die Berge Nordvietnams war ein atemberaubendes Erlebnis, einfach eine eindrückliche Landschaft die man da zu Gesicht bekommt! Als wir endlich in Mai Chau ankamen und unser upgegradetes Zimmer beziehen konnten, waren wir total geflasht vom Ausblick unserer Veranda auf die saftgrünen Reisfelder 🙂 Nach einem vietnamesischen Mittagessen fuhren wir mit dem Fahrrad entlang der weiten Reis- und Maisfeldern durch das flache Tal, welches von sanften Bergen und grünen Wäldern umgeben ist und besuchten einige der rundum zerstreuten kleinen Dörfer, wo wir mit den dort lebenden ethnischen Minderheiten in Kontakt kamen. Zurück und durchgeschwitzt, hiess es zuerst Duschen ehe wir einen prächtigen Sonnenuntergang auf den Reisfeldern genossen 🙂 Am späteren Abend durften wir bei ein paar vietnamesischen Gläsern Reiswein und einer lokalen Tanzshow noch tiefer in die ortseigene Kultur eintauchen.

Begeistert von der grandiosen Landschaft, verbrachten wir auch unseren zweiten Tag auf dem Fahrrad um noch einen tieferen Einblick in das kleine Tal Mai Chau zu bekommen und die dort lebenden Menschen, welche wirklich ausdrücklich freundlich sind, noch näher kennenzulernen! Die Einheimischen zeigten uns sogar wie sie das Reis ernten und wir durften mithelfen, wenn wir aber ehrlich sind, waren wir keine grosse Hilfe 😉 Leider hiess es dann am späteren Nachmittag auch schon wieder Rückreise antreten und auf Wiedersehen sagen 🙁 Bis bald Eure Coconuts!

 

Chaos pur in Hanoi

Spät abends brachte uns unser nächster rund einstündiger Flug von Hue nach Hanoi, der chaotischen Hauptstadt Vietnams, welche mit breiten Boulevards, von Bäumen gesäten Seen und alten Pagoden glänzt. Nach unserer Ankunft am Flughafen machten wir uns direkt auf den Weg in die geschichtsträchtige Altstadt, dem Herz und der Seele Hanois. Chaos pur 😉 Überall sind Motorräder unterwegs, welche die grosszügigen Bürgersteige für sich in Anspruch nehmen und zusammen mit anderen Fahrzeugen für uns einen regelrechten Hindernisparcours darstellten. Zudem mussten wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft direkt durch den Wochenendnachtmarkt spazieren, welcher gerade in vollem Gange war… Zum Glück hatten wir GPS und haben uns somit nur einmal verlaufen bevor wir unser Zimmer beziehen konnten 🙂

Morgensport soll ja anscheinend gut tun, daher joggten wir zuerst einmal um den Hoan Kiem See, welcher sich etwas südlich der Altstadt befindet und auf wessen die berühmte Schildkröten Pagode strahlt. Am Schluss stoppten wir bei der im vietnamesischen Stil erbauten Huc Brücke, welche die malerische Insel, die den Ngoc Son Tempel beherbergt, mit dem Ufer verbindet. Nachdem auch wir den Meistbesuchten Tempel Hanois auf der kleinen Insel bewundert hatten, führten wir unseren Altstadtrundgang fort und besichtigten ein altes Traditionelles Haus bevor wir uns in Richtung Tay Ho See, dem grössten Frischwassersee Hanois, bewegten und dessen Pagoden bestaunten. Wieder zurück im Stadtkern ging es zum Literaturtempel, der einst als Universität für Mandarine diente und eine schöne grüne Anlage beherbergt. Nach dem anstrengenden Tag genossen wir zum Abschluss eine traditionelle Show im städtischen Wasserpuppentheater 🙂

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Ho Chi Minh Mausoleum, einem monumentalen Bauwerk aus Marmor in wessen noch immer der Leichnam Ho Chi Minhs in einem Glassarkophag ruht. Als wir dort ankamen, war niemand ausser Wachen auf dem Gelände und es schien schon fast so wie das Mausoleum geschlossen war… Beim Eingang begrüsste uns dann jedoch eine riesige Schlange aus Touristen und Schulklassen 😉 Als wir endlich drin waren, hatten wir zuerst etwas Schwierigkeiten die Richtige Warteschlange zu finden! Nach etwa fünf Wachen konnte uns zum Glück endlich jemand weiterhelfen und wir durften das Mausoleum doch noch von Innen besichtigen. Es war schon recht speziell im kühlen Raum vor dem Glassarkophag des Leichnams Ho Chi Minhs zu stehen. Danach spazierten wir weiter zum Ho Chi Minh Stelzenhaus, in welchem er zwischen 1958 und 1969 gelebt haben soll und beendeten den Rundgang bei der Einsäulenpagode. Unser nächstes Ziel war die Kaiserliche Zitadelle, welche über tausend Jahre lang als militärisches Machtzentrum Vietnams genutzt wurde und zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Zurück in der Altstadt besuchten wir den ältesten Tempel der Stadt, den Bach Ma Tempel ehe wir noch ein wenig in der Altstadt herumirrten und uns zur Stärkung ein typisch Vietnamesisches Sandwich namens Banh Mi gönnten 😉

Nach zwei Tagen in der chaotischen Stadt, flohen wir in die knapp hundert Kilometer entfernte Provinz Ninh Binh, welche auch als trockene Halong Bucht bezeichnet wird und dessen gesamter Landschaftskomplex bestehend aus der historischen Stadtanlage Hoa Lu, dem Urwaldgebiet und der Regionen Trang An und Tam Coc zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Unser erste Stopp galt Hoa Lu, der einstigen Hauptstadt Vietnams, wo wir die beiden königlichen Tempel Dinh Tien Hoang und Le Dai Hanh bewunderten ehe wir einen Stopp in Trang An machten, um die prächtige Landschaft aus Reisfeldern und zerklüfteten Kalksteinbergen zu bestaunen. Weiter ging es durch die imposante Gegend nach Tam Coc, wo uns eine fleissige mit den Beinen rudernde Einheimische auf einem Fluss zwischen den üppig grünen Reisfeldern entlang der phänomenalen Kalksteinberge schipperte 🙂 Auf dem Rundweg durch diese wunderschöne Landschaft durchquerten wir zudem drei verschiedene Höhlen bevor wir uns wieder auf den Weg zurück in die hektische Hauptstadt Vietnams, Hanoi, machten. Bis bald Eure Coconuts!

 

Vietnams königliche Kaiserstadt Hue

Total ausgeruht fuhren wir am frühen Nachmittag zirka vierzig Minuten zum Bahnhof in Danang, wo wir die zweieinhalbstündige Zugfahrt über den für die tolle Landschaft und grossartige Aussicht bekannten Wolkenpass „Hai Van“, der die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam bildet, nach Hue antraten. Da an poetischen Wortpaaren, welche die anmutige Kaiserstadt beschreiben, kein Mangel herrscht, waren wir nach der eindrücklichen Zugfahrt noch mehr auf die einstige Hauptstadt der Nguyen Herrscher und heutige Unesco Weltkulturerbestätte mit ihren prächtigen Grabstätten und der kaiserlichen Zitadelle gespannt.

Unseren ersten Morgen widmeten wir der Erkundung der zwischen 1804 und 1833 erbauten Zitadelle „Kinh Thanh“, welche noch heute als Herz Hues gilt und dessen Kaiserstadt und die verbotene Purpurstadt einst das Zentrum des königlichen Lebens Vietnams bildeten. Obwohl die Kaiserstadt während des Indochina- und des Vietnamkriegs heftig bombardiert wurde und daher nur noch zwanzig der ursprünglich hundertachtundvierzig Gebäude überdauerten, war der Besuch sehr eindrücklich! Am Nachmittag ging es zu einem der berühmtesten Bauwerke Vietnams, der Thien Mu Pagode, welche auf einem Hügel über dem Song Huong Fluss (Parfümfluss) wacht und ein ebenso mächtiges Symbol wie die Zitadelle für Hue darstellt.

Hue ist nicht nur für seine Paläste, Pagoden und Tempel bekannt, sondern auch für die kaiserlichen Gräber der Nguyen Herrscher, welche sich südlich des Stadtkerns am Ufer des Parfümflusses erstrecken und extravagante Mausoleen sind, die seinesgleichen suchen! Daher entschieden auch wir uns für eine Tour entlang des Parfümflusses, um den drei beeindruckendsten Mausoleen namens Tu Duc, Minh Mang und Khai Dinh einen Besuch abzustatten. Am besten hat uns das Grabmal von Khai Dinh (unser Beitragsbild), welches auf einem Hügel inmitten der idyllischen Landschaft platziert wurde und im inneren mit prächtigen Mosaikverzierungen strahlt, gefallen 🙂

Über die ländliche, voller Reisfelder durchzogene Gegend ging es an den fünfzehn Kilometer entfernten Phu Thuan Strand, an welchem wir unseren letzten Tag in einem wunderschönen Strandhotel königlich ausklingen liessen 😉 Bis bald Eure Coconuts!

 

Die Stadt der Lampions – Hoi An

Um uns die zwölfstündige Busfahrt zu ersparen, haben wir uns für einen kurzen einstündigen Inlandflug von Nha Trang ins zirka fünfhundert Kilometer entfernte Danang entschieden, von wo aus wir zirka vierzig Minuten der Küste entlang nach Hoi An fuhren. Das reizende historische Hoi An ist Vietnams atmosphärischste Stadt. Einst ein wichtiger Hafen, prangt sie heute mit prächtiger Architektur in berauschender Lage am Flussufer und beherbergt eine wunderschöne Altstadt, welche zum Unesco Weltkulturerbe gehört und mit Hunderten von Lampions dekoriert ist.

Nachdem wir glücklicherweise bereits am frühen Morgen unser Zimmer beziehen konnten und uns sogar noch ein Frühstück offeriert wurde, spazierten wir frisch gestärkt in Richtung Altstadt, um das einmalige Erbe aus wackligen japanischen Kaufmannshäusern, chinesischen Tempeln und alten Teemagazinen, welches in stilvolle Restaurants, Weinbars und unzählige Schneidereien umgewandelt wurde, zu erkunden. Dort angekommen wurden wir direkt in den Bann dieser romantischen Altstadt, vollgespickt mit hunderten von Lampions, gezogen. Wir besuchten zuerst die Kapelle der Familie Tran, wessen Architektur chinesische, japanische sowie vietnamesische Elemente aufweist. Vorbei an der Chinesischen Versammlungshalle ging es ins Getümmel des ortseigenen Marktes, wo wir wiedermal gar nicht aus dem Staunen kamen wie frisch und lebendig die Fisch- und Fleischwaren an den Mann oder die Frau gebracht werden 😉 Unser Spaziergang führte uns den Fluss entlang zum Tan Ky Haus, welches vor zwei Jahrhunderten von einer vietnamesischen Familie gebaut wurde und als architektonisches Juwel aus japanischen und chinesischen Einflüssen gilt. Nach einem Erfrischungsdrink inmitten von Lampions in einem der vielen Restaurants auf der Halbinsel flanierten wir zum Wahrzeichen Hoi Ans, der überdachten japanischen Brücke ehe wir zum Abschluss unseres Spazierganges den Quan Cong Tempel besuchten und zum Ausruhen zurück in unsere Unterkunft gingen.

Nach einem ausgezeichneten Abendessen, bei welchem wir in den Genuss von weisser Rose und frittierten Wan Tan zwei lokaler Spezialitäten kamen, schlenderten wir durch die mit farbigen Lampions beleuchteten Gassen in Richtung Nachtmarkt bevor wir den romantischen Abend bei einen Drink am Fluss ausklingen liessen. Dieses Städtchen ist eine echte Perle und unserer Meinung nach ein absolutes Highlight am Abend, wenn die vielen Lampions leuchten. Einfach kitschig und sooo romantisch 😉

Am nächsten Morgen schnappten wir uns ein Fahrrad und fuhren die Reisfelder entlang bis zum Gemüsedorf Tra Que, wo wir den Einheimischen beim Gärtnern zuschauten. Nach einer wunderschönen Radtour durch die reizvolle ländliche Gegend Zentralvietnams, hiess es auschecken um mit einem Taxi zu unserer nächsten Unterkunft an den Strand transportiert zu werden 😉

Unsere letzten eineinhalb Tage verbrachten wir in unserer neuen Unterkunft am breiten mit kleinen einheimischen Fischerbooten gesprenkelten An Bang Strand, dessen schier endloser Horizont nur von den Cham Inseln in der Ferne unterbrochen wird – einfach idyllisch! Ja, auch wir gehören wahrscheinlich zu den paar Wenigen, welche sich nichts schneidern liessen obwohl massgeschneiderte Kleidung eines der Aushängeschilder von Hoi An, das mehr als 200 Schneidereien beherbergt, ist! Aber trotzdem oder gerade darum haben wir uns total in dieses Örtchen verliebt, was so wirklich alles wiederspiegelt, was man sich aus der Ferne von Vietnam vorstellt! Bis bald Eure Coconuts!