Adios grüne Metropole, bienvenidos überdimensionale Grossstadt… Unser nächster Flug brachte uns in einer Stunde von Medellin nach Bogota, der auf zweitausendsechshundert Meter gelegenen Hauptstadt und dem geografischen Herzen Kolumbiens. Obwohl es in Bogata das ganze Jahr über kühl und regnerisch ist, wurden wir mit heiterem Sonnenschein empfangen 🙂 In unserer Unterkunft im Stadtteil La Calendaria, dem historischen und kulturellen Zentrum angekommen, wurden wir aber zu unserem Erstaunen direkt darauf hingewiesen, welche Gegenden wir besser nicht besuchen sollen 🙁 Um etwas frische Luft zu schnappen und unsere Beine zu vertreten, spazierten wir dann trotzdem etwas skeptisch los und waren überrascht wie hoch die Polizeipräsenz ist! An jeder Ecke standen Polizisten mit Hunden oder das Militär mit Sturmgewehren… Unseres Erachtens nicht wirklich vertrauenswürdig.
Immer noch von Sonnenstrahlen gesegnet, machten wir uns heute Morgen direkt auf den Weg zum dreitausendeinhundertfünfzig Meter hohen Cerro de Monserrate, einer bedeutenden Pilgerstätte, wessen Kirche täglich tausende Besucher anzieht. Anstatt über die zirka tausendfünfhundert Treppenstufen, entschieden wir uns den Berg mit der Standseilbahn zu erklimmen 😉 Oben angekommen, genossen wir die phänomenale Aussicht und mussten uns ziemlich schnell eingestehen, dass uns die Höhenluft bereits etwas zu schaffen macht… Da kam uns der Kokatee, welcher auf dem Markt hinter der Kirche angeboten wurde, gerate wie gerufen! Kokatee wird in verschiedenen Ländern in Südamerika gegen die Höhenkrankheit getrunken und verursacht keine Nebenwirkungen wie manche vielleicht denken mögen. Danach brachte uns die vertrauenserweckende Schwebebahn von 1955, welche uns etwas in die Jahre gekommen erschien aber ein Schweizer Qualitätsprodukt ist und noch immer wie am Schnürchen läuft, nach unten 😉 Wieder auf normalem Luftlevel schlenderten wir durch die Strassen Bogotas vorbei am höchsten Gebäude Kolumbiens, dem Torre Colpatria, weiter zur Iglesia de San Francisco und schliesslich zum Plaza de Bolivar, dem Herzstück der Altstadt. Dort warteten hunderte Tauben auf der Suche nach Futter, welche sie regelmässig von Touristen bekamen, auf uns. Da wir unser Glück nicht zu sehr herausfordern wollten, entschlossen wir uns nach einer kurzen Pause direkt auf den Weg zur Iglesia Museo de Santa Clara, eine der prächtigsten und ältesten Kirchen von Bogota, zu machen. Zum Abschluss des Tages besuchten wir das Mueso Historico de la Policia, wo man uns eine vollumfängliche Tour über die Geschichte der Polizei in Kolumbien, den Reliquien vergangener Zeit und vielem mehr bieten wollte. Nachdem wir jedoch die konfiszierten Artikel von Pablo Escobar gesehen hatten, mussten wir die Tour aus Zeitgründen leider abbrechen 😉
Genug vom Grossstadtrummel machten wir uns heute bereits wieder auf den Weg raus aus Bogota und zwar ins fünfzig Kilometer nördlich gelegene Städtchen Zipaquira. Denn dort befindet sich Kolumbiens salziges Wunder, eine riesige alte Salzmine aus der Muisca Zeit, in welcher sich die weltweit einzige unterirdische Salzkathedrale befindet. Diese imposante Salzkathedrale mit ihren wunderschönen Salzkristallfiguren erreicht man über einen Haupttunnel, der mit diversen Nebentunneln verbunden ist, welche in vierzehn Schritten den Kreuzweg von Jesus Christus darstellen. Der Klang der Kathedrale und das Gefühl sich tief unter der Erde in einem riesigen Tunnelsystem zu bewegen ist einfach einzigartig und somit der perfekte Abschluss unseres Besuches in Bogota.
Kolumbien der berauschende Cocktail mit der Essenz Südamerikas und einem Schuss Karibik hat uns in den letzten dreiundzwanzig Tagen nicht nur eine Kultur sondern auch eine Weltsprache nähergebracht und einen weiteren Platz unseren Herzen in Anspruch genommen. Bis bald Eure Coconuts!