Roadtrip von Wellington nach Rotorua

In Wellington der Hauptstadt Neuseelands angekommen, genossen wir auf dem Berg Victoria eine wundervolle Aussicht über die entzückende Stadt und ihren Hafen. Da wir nicht so weit gereist sind um eine weitere Hauptstadt mit diversen Museen zu erkunden, ging es für uns direkt entlang der Ostküste in Richtung Cape Palliser. Nach halber Strecke auf dem Rimutaka Summit Aussichtspunkt mussten wir uns leider eingestehen, dass uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und entschieden uns daher umzudrehen und wieder in Richtung Westküste der Sonne hinterher zu düsen 😉 Spontan schickte uns unser GPS auch noch auf die Akatarawa Valley Strasse, wo wir aufgrund sehr enger Strassenverhältnissen und diversen Hinweisen, dass man nicht seinem Navigationssystem folgen soll gezwungenermassen auch wieder umkehren mussten! Hauptsache die Sonne scheint und wir konnten die wunderschöne Landschaft geniessen. Gegen Abend sind wir dann auch zum Nächtigen in Foxton Beach, an der Westküste, angekommen 🙂

Nach einer eisigen Nacht zog es uns früh morgens entlang der Westküste in Richtung Mount Egmont Nationalpark. Auf dem Weg dorthin frühstückten wir direkt am verwilderten Kai Iwi Strand bevor wir der Westküste entlang weiter in Richtung Nationalpark fuhren. Bereits von weit her konnten wir den Berg Taranaki, ein typisch geformter, 2518 Meter hoher Vulkankegel, dessen Ausbruch nach über dreihundertfünfzig Jahren eigentlich bereits überfällig ist, sehen und wurden direkt in dessen magischen Bann gezogen. Endlich am Berg angekommen, unternahmen wir eine vierstündige Wanderung, welche uns zu diversen Wasserfällen und wunderschönen Aussichtspunkten brachte. Ausgepowert ging es danach zum Campingplatz nach New Plymouth.

Spätestens nach der gestrigen Wanderung ist das Vulkanfieber bei uns ausgebrochen, daher cruisten wir quer durch die Nordinsel über den landschaftlich wunderschönen hundertfünfundfünzig Kilometer langen Forgotten Highway zum Tongariro Nationalpark. Die Fahrt über und um die grünen Hügel Neuseelands war absolut traumhaft! Kein Telefonempfang, keine Tankstellen, nur tausende von Schafen… Pure neuseeländische Wildnis.

Wer hat noch nie vom weltberühmten Tongariro Alpine Crossing gehört, wo man zirka zwanzig Kilometer vorbei an den Emerald Seen über die Vulkanlandschaft des Tongariro Nationalparks wandert? Falls nicht, kennt Ihr sicher den einen der drei aktiven Feuerberge namens Ngauruhoe, welcher durch den Film Herr der Ringe bekannt wurde. Natürlich haben auch wir uns das Tongariro Alpine Crossing nicht entgehen lassen, entschieden uns aber für den einfacheren und bequemeren Luftweg in einer Cessna 😉 Der Rundflug über diese karge Vulkanlandschaft mit ihren leuchtenden Seen sowie den aktiven Feuerbergen Ngauruhoe, Tongariro und Ruapehu, welcher mit 2797 Meter der höchste Berg auf der Nordinsel ist und zu den aktivsten Vulkanen der Welt zählt, war einfach atemberaubend! Voller Begeisterung machten auch wir noch ein paar Wanderungen innerhalb des Parks, welche uns zu wunderschönen Wasserfällen und Aussichtspunkten auf die gigantischen Vulkane brachten. Danach sausten wir auf der Vulkanpanoramastrasse mitten durch die mondartige Landschaft des Nationalparks nach Taupo.

Inmitten der malerischen Landschaft schipperten wir heute in Taupo mit dem Segelschiff auf dem grössten See Neuseelands über das glasklare Wasser zu den Maori Felsreliefs. Danach brausten wir zu den Huka Wasserfällen und bestaunten die Wucht dieses reissenden Stroms, welcher von den Maori Hukanui (grosser Gischtkörper) genannt wird. Mit der Wassermenge, die durch diese enge Schlucht schiesst könnte man alle elf Sekunden ein Olympiastadium füllen! Zum Entspannen fuhren wir danach zu den Wairakei Terrassen, wo wir bei einem Spaziergang den spritzenden Geysir und die wunderschönen Quarzterrassen bestaunten ehe wir uns zum Relaxen in die heissen mineralhaltigen Heilbäder legten 😉

Unser nächster Stopp galt dem versteckten Tal Orakei Korako, der am besten erhaltenen Thermalzone Neuseelands. Am leider nicht spritzenden Geysir vorbei spazierten wir zu den farbenprächtigen Quarzterrassen, welche uns mit ihren wunderschönen, leuchtenden Farben und dem Blubbern der heissen Quellen den Atem raubten! Auf dem ganzen Rundweg durch diese Thermalzone kamen wir nicht mehr aus dem Staunen… Was für eine Energie, die in unserer Erde steckt – einfach unbeschreiblich und unvorstellbar! Immer dem Schwefelgeruch nach ging es nach Rotorua, Neuseelands dynamischster Thermalgegend aus sprühenden Geysiren, dampfenden Thermalquellen und brodelnden Schlammtümpeln. Dort angekommen, erkundeten wir zuerst das Maori Dorf Ohinemutu. Unglaublich überall kommt Rauch raus – aus dem Gully, den Strassenritzen und jeder Garten ist eine eigene kleine Thermalzone 😉 Weiter ging es auf Entdeckungstour in den Kuirau Park, einem durch und durch vulkanischen Gebiet.

Zum krönenden Abschluss unserer Vulkan- und Thermalzonenerkundung, statteten wir heute dem spritzenden Lady Knox Geysir im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland einen Besuch ab. Es war faszinierend zuzusehen mit was für einer Wucht dieser Geysir sein Wasser bis zu zwanzig Meter in die Luft schiesst! Bei einem Rundgang durch dieses vulkanische Gebiet, welches von den Maoris Heilige Wasser genannt wird, liefen wir am kochenden, vielfarbigen Champagner Pool sowie dem Teufelsbad, einem zerklüfteten Krater mit einer giftgrünen Wasserfarbe aus Arsensulfide, sowie dem grössten blubbernden Schlammteich vorbei. Wir sind begeistert und finden auch den Schwefelgeruch nur halb so wild 😉 Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in verschiedenen Mineralquellen mit bis zu zweiundvierzig Grad heissem Wasser und Aussicht auf den dampfenden Rotorua See. Bis bald Eure Coconuts!

 

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