Zwischenstopp in der Tempelstadt Madurai

Unser nächstes Ziel auf unserer Reise zur Südostküste von Indien war Madurai, die Seele vom Bundesstaat Tamil Nadu. Als wir nach einer dreistündigen Fahrt dort ankamen, merkten wir schnell dass wir wieder im tiefen Indien gelandet sind 😉 Das Meiste ist nur auf Hindi angeschrieben und es gibt kaum westlich orientierte Restaurants oder Läden. Auch die Einheimischen quatschen einen nicht dauernd an wahrscheinlich weil sie der englischen Sprache kaum mächtig sind. Wir empfanden Madurai eher als einheimische Pilgerstadt und definitiv nicht als Touristenhochburg! Dies durften wir auch bei unserem Abendessen in einem der besten Restaurants vor Ort am Tisch mit einer indischen Familie nochmals richtig miterleben. Um unsere Bestellung aufzugeben, versuchten wir uns zuerst mit Händen und Füssen zu verständigen bis dann zum Glück ein junger Mann unsere Bestellung auf Englisch entgegennehmen konnte 🙂 Als wir das mit Chilli gespickte Essen erhielten, mussten wir uns zuerst mal um eine Gabel kümmern bevor wir dieses geniessen konnten! Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft liessen wir uns tatsächlich noch von einem Inder überreden uns zu einem Aussichtspunkt zu führen… Dort angekommen, wurde uns sofort bewusst, dass es sich hier wiedermal um eine Verkaufsveranstaltung handelt! Wir entschlossen uns den Aussichtspunkt anzuschauen und dann so schnell wie möglich wieder aus dem mit Souvenirs vom Kaschmirgebiet vollgestopften Laden zu flüchten.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit der Besichtigung des Minakshi Amman Tempels, welcher als der Gipfel der südindischen Tempelarchitektur gilt und für das ästhetische Erbe von Tamil Nadu ebenso bedeutend wie der Taj Mahal für Nordindien ist. Aufgrund seines labyrinthartigen Baus kommt es vor, dass man das Eine oder Andere mal wieder an der gleichen Stelle landet 😉 Nach dem Besuch des Tirumalai Nayak Palastes gönnten wir uns noch ein paar Samosas und Pakoras über den Dächern von Madurai und genossen die Aussicht auf die Tempelanlage. Bis bald Eure Coconuts!

 

Auf der Suche nach dem Tiger im Periyar Nationalpark

Als wir in Südindien starteten, haben wir uns gleich mit reichlich Bargeld eingedeckt, mussten jedoch in Munnar erfahren, dass die indische Regierung entschieden hat alle 500-er und 1000-er Noten abzuschaffen und diese für ungültig erklärt wurden. Wir konnten mit unseren vollen Taschen nichts mehr kaufen und bemühten uns somit so schnell wie möglich alles wieder loswerden. Danach machten wir uns quasi pleite auf den Weg zum Periyar Nationalpark in Thekkady mit der Absicht am nächsten Automaten einfach wieder neues Geld abzuheben. Als wir auf dem Weg jedoch feststellten, dass alle Automaten geschlossen waren und bei jeder Bank eine riesen Warteschlange war, wurden wir langsam ungeduldig! Ohne etwas zu trinken und zu essen fuhren wir also weiter und wendeten uns an die nächste Geldwechselstelle, welche auch mit Western Union warb. Dort wurde uns mitgeteilt, dass Bargeld nur auf der Bank gewechselt und über die Western Union kein Geld bezogen werden kann. Zudem versicherte uns die Dame, dass das Ganze sicher noch eine Woche dauern wird… Nach langem hin und her hat man uns dann wenigstens die letzten fünf Euro gewechselt so dass wir uns für den Weg etwas zu trinken kaufen konnten.

Bei unserer Unterkunft in Thekkady angekommen, stellten wir gleich klar, dass wir kein Bargeld mehr haben und informierten uns darüber wo sich denn die nächsten Geldautomaten befinden bzw. ob überhaupt einer geöffnet ist. Glücklicherweise konnte unser Gastgeber uns einen Geldautomaten nennen, welcher funktioniert jedoch maximal 2’000 Rupien (CHF 30.00) pro Transaktion bzw. 4’000 Rupien (CHF 60.00) pro Tag ausgibt. Wir machten uns also auf den Weg zu diesem einen Automaten und hatten nach einer Stunde warten in der prallen Sonne wieder etwas Bargeld in den Taschen… Zurück in unserer Unterkunft konnten wir mit unserem Gastgeber vereinbaren, dass wir alle Aktivitäten über ihn buchen und diese dann per Kreditkarte bezahlen können. Dies beruhigte uns vorerst ein wenig 😉

Den nächsten Tag starteten wir früh morgens mit der Hoffnung bei einer Bootsfahrt im Periyar Nationalpark ein paar Wildtiere, welche ihren Morgendurst am Wasser löschen, zu Gesicht zu bekommen! Als wir bereits vor unserer Abfahrt darüber informiert wurden, dass wir zuerst ein Eintrittsticket ohne Garantie auf ein Boot lösen müssen, wurden wir zwar etwas skeptisch aber wir waren ja bereits wach und dachten so schlimm kann es ja nicht werden! Doch da täuschten wir uns gewaltig… Als wir die Tickets in unseren Händen hielten, mussten wir zuerst warten bis der Park seine Tore öffnete und als dies geschah durften wir ein vier Kilometer langes Rischkarennen miterleben bis unser Fahrer dann rief „Spring und renn so schnell du kannst zum Bootschalter“. Ausgepustet am Bootschalter angekommen, schlugen sich die Inder hinter uns fast die Köpfe ein. Wir konnten mit Hilfe unseres Rischkafahrers glücklicherweise als eine der letzten Personen noch ein Ticket ergattern! Obwohl wir den beworbenen Tiger nirgends finden konnten, war die eineinhalbstündige Bootsfahrt nach dieser Aufregung pure Entspannung 😉 Hätten wir im Vorhinein gewusst wie das Ganze abläuft, hätten wir darauf verzichten können… Lustig war es trotzdem! Wieder zurück machten wir uns erneut auf den Weg zum Geldautomaten um unsere nächste Stunde loszuwerden 😉 Von der Hitze durchnässt durften wir danach eine abkühlende Dusche vom Elefanten geniessen und mit diesem noch ein wenig durch den Dschungel reiten.

Unseren letzten Tag verbrachten wir mit einer wunderschönen Jeep Safari durch die Agrarfelder vom angrenzenden Bundestaat Tamil Nadu und über die Berge von Kerala. Dabei genossen wir die wunderschöne Landschaft und erfrischten uns mit Kokosnuss- und Fruchtsäften. Den Rest des Tages verbrachten wir erneut in der Schlange des Geldautomaten… Glücklicherweise war eine Touristin hinter uns und wir hoben so viel Geld ab bis unsere Taschen voll waren und die Inder hinter uns fast durchdrehten 😉 Bis bald Eure Coconuts!

 

Inmitten der Teeplantagen in Munnar

Von Alappuzha sind wir ins fünf Stunden entfernte Munnar gefahren. Munnar liegt zirka 1500 Meter über Meer und ist Südindiens grösstes Teeanbaugebiet. In unserer Wahlunterkunft angekommen, war das Glück von Anfang an leider nicht gerade auf unserer Seite… Das Personal sprach fast kein Englisch und das einzig freie Zimmer war direkt neben der Küche und der Rezeption! Da sich die meisten Unterkünfte in Munnar abseits der Stadt, verteilt auf den Hügeln der Teeplantagen befinden und die Lage wirklich wunderschön war, entschieden wir uns trotzdem da zu bleiben.

Als wir jedoch nach dem Abendessen mit Bauchschmerzen zu Bett gingen und nach etwa zwei Stunden Schlaf wieder aufwachten um alles wieder von uns zu geben, war uns klar dass wir aufgrund des Essens eine Lebensmittelvergiftung eingefangen haben. Die Kakerlaken, welche vom Gang aus in unser Zimmer spazierten, haben uns dann den Rest gegeben! Völlig übermüdet entschieden wir uns frühmorgens unsere Sachen zu packen und uns im teuren Teehaus nebenan ein Zimmer zu nehmen um uns dort auszukurieren. Dort angekommen wurden wir führsorglich aufgenommen und legten uns zuerst ein wenig hin.

Wieder ausgeruht liessen wir uns unüberlegt dazu überreden den Rest des Tages mit einer Sightseeing Tour zur Stadt sowie zum höchsten Punkt der Region „Top Station“ zu verbringen. Der Ausflug war zwar wunderschön und die Erkundung des Lebens auf den Teeplantagen eindrucksvoll jedoch nichts für unseren Zustand… Zurück in unserer Unterkunft merkten wir, dass wir uns überhaupt nicht mehr gut fühlten was uns auch die Anzeige des Thermometers bestätigte. Daraufhin verbrachten wir die nächsten zwei Tage nur noch mit Tee trinken in unserem Zimmer 😉 Das einzig Gute daran war, dass wir für dieses Vorhaben absolut in der richtigen Umgebung waren! Zwei Tage und viele, viele Tees später ging es uns dann auch schon wieder besser und wir konnten nochmals eine schöne Tour durch die Tee- & Gewürzplantage unseres Teehauses unternehmen wo wir sehr viel Interessantes über die verschiedenen Tees und Gewürze erfahren durften! Bis bald Eure Coconuts!

 

Auf dem Hausboot durch die Kerala Backwaters

Mit dem Flugzeug ging es weiter von Goa nach Kochi und danach mit dem Auto nach Alappuzha. Als Erstes mussten wir jedoch wieder zurück nach Mumbai wo wir mit zwei Stunden Verspätung ankamen. Zum Glück haben wir bereits in Goa bemerkt, dass unser Anschlussflug ebenfalls Verspätung hat, so dass wir zuversichtlich waren diesen auch zu erwischen 😉 Nach unserer Landung am Inlandflughafen von Mumbai realisierten wir jedoch, dass unserer Anschlussflug nach Kochi vom internationalen Flughafen abfliegt… Da die beiden Flughäfen zirka fünf Kilometer voneinander entfernt sind, hiess es Rucksäcke aufschnallen und uns um einen Transfer kümmern! Da die Zeit immer knapper wurde, waren wir überglücklich als wir endlich am richtigen Flughafen angekommen waren und unser Gepäck eingecheckt hatten! Da alles doch ein wenig schneller funktionierte als gedacht, entschieden wir uns noch ein kleines Abendessen am Flughafen einzunehmen. Als wir danach nochmals den Status des Flugs überprüften, war die Verspätung von zwei auf vier Stunden angestiegen und wir ahnten nichts Gutes. Weiteres Warten hat dann auch ergeben, dass die Maschine ein technisches Problem hatte und die Verspätung bereits sechs Stunden betrug. Daraufhin haben wir unserer nächsten Unterkunft Bescheid gegeben, dass wir erst um Mitternacht landen und wir dort somit um zirka drei Uhr morgens ankommen werden. Dies war dann auch so und wir waren froh uns endlich schlafen legen zu können.

Den nächsten Tag starteten wir mit einem riesigen Frühstück und lernten den süssen Mops „Jackie“ von unserer Unterkunft kennen. Danach schlenderten wir etwas durch die Hafenstadt Alappuzha und gegen Abend fuhren wir zum Strand. Dort trafen wir auf hunderte Inder, welche ihren Diwali Urlaub genossen. Was für ein Anblick! Die Inder liessen Drachen in die Luft steigen und erfreuten sich über das Meer und dessen riesen Wellen 😉 Da die Strömung an diesem Strand sehr stark ist, konnte man zum Teil gar nicht hinschauen wie die Kinder und Familien in diesen Wellen rumtobten! Wieder in unserer Unterkunft angekommen, wurden wir von unserem Gastgeber zu einem Glas Rum eingeladen. Da dieser bereits eine gute Ladung Rum intus hatte, wurde es für uns eine richtige Herausforderung wieder zurück ins Zimmer zu kommen! Auch einen Betrunkenen Inder muss man mal erlebt haben 😉

Am zweiten Tag ging es dann ab aufs Hausboot mit welchem wir zwei Tage auf den Kerala Backwaters rumtuckerten. Die Zeit auf dem Hausboot haben wir sehr genossen! Die Landschaft war einfach gigantisch und die Ruhe wie auf einem anderen Planeten… Man vergisst so richtig, dass man in Indien ist! Zudem war es sehr eindrücklich die Einheimischen beim Baden, Wäsche waschen und Fischen in den Flüssen zu erleben. Auch Kulinarisch wurden wir mit verschiedenen lokalen Speisen verwöhnt und konnten uns den Bauch mit frischen Fischen, Garnelen, Gemüse etc. vollschlagen. Bis bald Eure Coconuts!

 

Happy Diwali in Goa

Nach unserer Rundreise in Nordindien und diversen Städten haben wir uns etwas Strandurlaub in Goa gegönnt. Mit dem Flugzeug sind wir von Jodhpur über Mumbai nach Goa geflogen. Unser erstes Ziel war Agonda im Süden von Goa, welches wir nach einer zweistündigen Fahrt erreicht hatten. Endlich in unserem Bungalow angekommen, konnten wir den Tag mit einem Abendessen am Strand ausklingen lassen. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Sonnenbaden, Strandspaziergängen und Erkundung des kleinen Dörfchens! Tagsüber hatten wir immer einen treuen Hund, welcher unter unserem Liegestuhl Wache hielt und gegen Abend beobachteten wir wie die zahlreichen Delfine am Horizont vorbeischwammen 🙂 Nach zwei Tagen relaxen, trauten wir uns zum ersten Mal mit dem Roller selber auf die indischen Strassen und erkundeten den wundervollen Süden! Aufgrund des indischen Lichterfests „Diwali“ durften wir sogar Lampions in die Lüfte lassen, welche in der Weite des Meeres verschwanden…

Nach wundervollen Tagen an den zum Teil sehr einsamen Stränden im Süden Goas, haben wir uns auf den Weg in den etwas hektischeren Norden gemacht. Dort angekommen, bezogen wir unseren Bungalow und verbrachten den restlichen Tag am Strand. Kurz vor dem Schlafen gehen, stellte sich uns dann gleich unser Mitbewohner „Die überdimensionale Kakerlake“ vor 😉 Nach einer Stunde Hetzjagd konnten wir das Untier endlich erledigen, um uns mehr oder weniger in Ruhe schlafen zu legen. Am nächsten Morgen besorgten wir uns gleich wieder einen Roller, um nach Anjuna an den Flohmarkt zu fahren. Dort angekommen, wurden wir direkt in den Bann der farbigen Marktstände mit allem möglichen Krimskrams gezogen. Als wir zur Erfrischung einen Fruchtsaft genossen, konnten wir unseren Augen kaum trauen als tatsächlich in diesem Moment ein Bekannter vorbeiläuft 🙂 Was für ein Zufall… Wie klein die Welt doch ist! Vom Rollerfahren begeistert, haben wir auch die nächsten Tage damit verbracht den Norden auf zwei Rädern zu erkunden und genossen die Sonne an den ganz unterschiedlichen Stränden Nordgoas!

Goa hat uns sehr gut gefallen! So richtig verliebt haben wir uns jedoch in den Süden… Die Ruhe und die ellenlangen Strände voller Palmen sowie das Wellenreiten am Agonda Beach sind einfach traumhaft. Nordgoa dagegen ist eher der russische Ballermann, wenn man jedoch ganz nach oben reist ist auch der Norden mit seinen wunderschönen Märkten und den Althippies ein Traum! Bis bald Eure Coconuts!

PS: Es gibt in ganz Goa nicht so viel Kühe am Strand wie man sich denkt 😉